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Sanda Weigls Biografie wirft ein Schlaglicht auf die europäische Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: In Rumänien geboren und aufgewachsen, nach Ost-Berlin übergesiedelt, wo sie in der erfolgreichen Rockband Team 4 sang, 1968 wegen "staatsfeindlicher Hetze" zu Haft verurteilt und nach der Entlassung mit Auftrittsverbot in die Produktion geschickt, schließlich ausgebürgert nach West-Berlin. Arbeit als Schauspielerin in Berlin, Hamburg , München und Zürich und 1992 Übersiedlung nach New York.

Und hier, in der räumlichen Distanz, begann sie sich wieder der Musik zuzuwenden, die ihre Kindheit und Jugend geprägt und ihr nach eigenem Bekunden das Überleben im DDR-Knast ermöglicht hat: die Musik der rumänischen Sinti und Roma, weitergegeben durch die große rumänische Sängerin Maria Tanase.
Neben der bereits 2002 in New York erschienen und lange vergriffenen CD "Gypsy Killer", die vom Berliner Label Oriente Musik wiederaufgelegt wurde, waren es ihre Auftritte bei der Ruhr Triennale in den Jahren 2005 und 2007 und bei der Verleihung des Literaturnobelpreises an Herta Müller in Stockholm im Dezember 2009, die die Öffentlichkeit auf diese im wahrsten Sinne europäische Künstlerin aufmerksam machte.

 

 

DISKOGRAFIE

 

Gypsy Killer (2010), RIENCD76
Gypsy In A Tree (2012), RIENCD79

PJOTR KONSTANTINOWITSCH LESCHENKO